Der ewige Streit um die Wahrheit

Fehler einzugestehen fällt den meisten Menschen sehr schwer. Noch schwerer fällt es vielen,
ihr Gegenüber nicht mit ihren altklugen Weisheiten zu unterbrechen, wenn diese „falsches“ aussprechen.
Die Frage ist: Möchten wir anderen wirklich helfen, wenn wir sie mit unserem Besserwissen belehren
oder geht es uns einfach darum, unsere Wahrheit lauter als der andere heraus zu posaunen
und damit unsere Meinung wahrer zu machen?

Schon seit Ewigkeiten streiten sich die Menschen darüber, was recht und was falsch ist.
In der Vergangenheit bestimmte vor allem die regierende Macht darüber.
Neue Erkenntnisse (Wahrheiten?) wurde gerne angenommen, wenn sie dem Machterhalt dienten.
Hinterfragten diese Erkenntnisse aber das machtgebende Weltbild – oder auch nur des Regierenden Meinung –,
wurden die Erkenntnisbringer nicht selten unterdrückt und bekämpft.

Der ewige Streit um die Wahrheit

Werner Theobald: Was ist Ethik?

Die Schulphilosophie hat den Ernst der Existenz vergessen. Gegenstand und Zweck der Ethik ist nicht die Diskussion im Seminar, sondern der konkrete Andere; wichtiger als das theoretische Sollen ist das konkrete Handeln. Ethik verstanden als „lebendige Beziehung zu lebendigem Leben“ ist allen theoretischen Ansätzen überlegen. Die einzig wirkliche Ethik ist die des individuellen Engagements, denn das je persönliche Band zwischen Menschen lässt sich nicht durch Argumente ersetzen. Albert Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben gehört zu den seit Beginn der Ökologischen Ethik mit am meisten diskutierten philosophischen Entwürfen, die daraufhin befragt werden, ob sich aus ihnen Argumente für einen Schutz der Natur herleiten lassen. Was ist Ethik