Das Gehirn, so lautet die vielleicht wichtigste Erkenntnis der Hirnforscher, lernt immer,
und es lernt das am besten, was einem Menschen hilft, sich in der Welt, in die er hineinwächst,
zurechtzufinden und die Probleme zu lösen, die sich dort und dabei ergeben.
Das Gehirn ist also nicht zum Auswendiglernen von Sachverhalten, sondern zum Lösen von Problemen optimiert.
Und da fast alles, was ein Mensch lernen kann, innerhalb des sozialen Gefüges und des jeweiligen Kulturkreises
direkt oder indirekt von anderen Menschen „bezogen wird“ und der Gestaltung der Beziehungen zu anderen Menschen „dient“, wird das Gehirn auch nicht in erster Linie als Denk-, sondern als Sozialorgan gebraucht und entsprechend strukturiert. Es ist ein sozial geformtes Konstrukt.
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